GIMP Bildbearbeitungsprogramm

Was ist GIMP?

Das GNU Image Manipulation Programm, kurz GIMP, ist eine leistungsstarke und funktionsreiche Grafikanwendung für Windows, Linux, macOS und viele andere Systeme. Die kostenlose Open-Source-Sofware wird gelegentlich mit Adobe Photoshop verglichen. Sie liefert umfangreiche Funktionen und Werkzeuge für den Umgang mit Bitmap-Grafiken (auch Raster- oder Pixel-Grafiken genannt) sowie rudimentäre Vektor-Grafik-Funktionen.

Neben vielen Zeichen- und Malwerkzeugen stehen vielfältige Auswahl-, Schneide- und Transformations-Werkzeuge sowie grafische Filter und Effekte zur Verfügung. Darüber hinaus sind fortgeschrittene Funktionen wie Ebenen, Masken und Pfade enthalten. Besonders hervorzuheben sind die Erweiterungs- und Automatisierungs-Möglichkeiten mittels Plugins, der eingebauten Programmiersprache und der Schnittstelle zu anderen Programmiersprachen.

GIMP können Sie sich kostenlos downloaden: https://www.gimp.org/

Wer steht hinter GIMP?

GIMP wurde 1995 von den damaligen Studenten Spencer Kimball und Peter Mattis an der University of California in Berkeley, USA erfunden. Heutzutage ist das GIMP Development Team verantwortlich für die Weiterentwicklung. Diese lose Gruppe von Entwicklern und Helfern aus aller Welt kommuniziert und arbeitet über das Internet und nutzt E-Mail-Listen, IRC, GIT und Bugzilla.


GIMP Einsatzmöglichkeiten

Obwohl das Programm nicht ganz an den Funktionsumfang von Photoshop heranreicht, ist es im Wesentlichen für die gleichen Einsatzbereiche konzipiert. Für allgemeine Foto- und Bildbearbeitung stehen Helligkeits-, Kontrast- und Farbanpassungen sowie viele Filter, Effekte und sonstige Werkzeuge bereit. Durch die umfangreichen Zeichen- und Malwerkzeuge, wie individuell anpassbare Pinsel und Stifte eignet es sich als Mal- und Grafikprogramm für Hobbyisten und Profis. Zu den Einsatzbereichen zählen Grafikdesign, Webdesign, Collagen, Werbegrafiken, 2D-Spiele-Grafiken, Icons und Cliparts, Computerkunst, einfache Animationen und vieles mehr. Zwar lassen sich Vektor-Pfade als SVG-Bilder speichern, für Vektorgrafiken wie technische Zeichnungen und Diagramme ist GIMP jedoch weniger gut geeignet.

GIMP aus technischer Sicht erklärt

Das Programm beherrscht alle üblichen Grafikformate, inklusive Photoshop-Dateien und viele RAW-Formate. Mit der maximalen Bildgröße von 262144 x 262144 Pixeln ist es – genügend Arbeitsspeicher vorausgesetzt – auch für sehr große Bilder geeignet. Die aktuelle Entwicklerversion 2.9 führt hohe Farbtiefen für HDR-Bilder ein. Bisher stehen nur die maximalen Standard-Farbtiefen 24-Bit-RGB bzw. 32-Bit-RGBA bereit. Trotz ladbarer ICC-Farbprofile für RGB, CMYK und Druckfarben-Simulation ist das CMYK-Farbsystem nur rudimentär unterstützt. Plugins und Skripte lassen sich in den Sprachen C und C# sowie in der eingebauten Scheme-ähnlichen Skriptsprache schreiben. Des Weiteren stehen Anbindungen für Sprachen wie Python, Perl, Tcl, Ruby und Lua zur Verfügung.

GIMP Besonderheiten

GIMP ist eine kostenlose GPL-lizenzierte Free-Open-Source-Software (FOSS). Die Software-Lizenz erlaubt das freie Einsehen, Verändern und Weitergeben von Programm und Programm-Code. Jede interessierte Person kann sich mit Verbesserungen, Fehlerbehebungen oder neuen Funktionen an der Entwicklung beteiligen. GIMP gilt als eines der Vorzeige-Produkte der FOSS-Szene. Das Programm ist für alle heute wichtigen Betriebssysteme verfügbar und ist eine ernsthafte Alternative zum teuren Photoshop. Es lässt sich gut erweitern, automatisieren und individuell anpassen. Eigene Tastenkombinationen sind ebenso möglich, wie das Umordnen und Abkoppeln der Werkzeug-Dialoge. Diese lassen sich beispielsweise auf einen zweiten Monitor verschieben, wodurch der gesamte Hauptmonitor für das Bild verfügbar ist.


GIMP Installationsvoraussetzungen

GIMP läuft auf alle heute relevanten Desktop- und Workstation-Betriebssystemen:

– Windows XP, Vista, 7, 8, 9, 10
– Mac OS X ab 10.6 „Snow Leopard“
– alle grafischen Linux-Distributionen
– klassische Unix-Systeme, wie Solaris, BSD und weitere

Zwar gibt es mittlerweile Versionen für iOS und Android, jedoch sind das unmodifizierte Desktop-Versionen, die ohne Maus oder Stylus sehr umständlich zu bedienen sind.

Die Anwendung hat keine besonderen Hardware-Anforderungen. Benötigt werden mindestens 200 MB freier Festplattenspeicher, 64 MB Arbeitsspeicher, eine Bildschirmauflösung von mindesten 1024 x 768 Pixeln und eine Maus oder ein Grafiktablet. Heutzutage erfüllen selbst Netbooks diese Anforderungen.


GIMP Installation

Ebenso unproblematisch ist die Installation, die nach den üblichen Methoden der jeweiligen Betriebssysteme abläuft:

– Windows-Nutzer laden das Installationsprogramm von der offiziellen GIMP-Website herunter, starten es per Doppelklick und folgen den Anweisungen.
– Mac-Anwender laden das DMG-Archiv herunter und extrahieren es in ihren „Programme“-Ordner.
– Unter Linux funktioniert die Installation wie gewohnt über den Paketmanager bzw. das Software-Center.
– Für die BSD-Systeme stehen Pakete in den PKG- und Ports-Sammlungen bereit.
– Nutzer anderer Unix-Systeme müssen das Programm manuell installieren.
– Für Andoid und iOS stehen Versionen bei Google Play bzw. dem App-Store bereit.


GIMP richtig anwenden

GIMP ist ein sehr umfangreiches Programm mit vielen Funktionen. Es empfiehlt sich, wenigstens die Einstiegskapitel des Handbuches durchzulesen. Sie erklären die grundlegenden Konzepte, die grafische Oberfläche und den Umgang mit Werkzeugen, Ebenen, Filtern und vieles weitere. Darüber hinaus sind Schritt-für-Schritt-Anleitungen für häufige Aufgaben enthalten.

Zwei Tipps zum Einstieg:

Auf manchen Systemen wird GIMP im Mehrfenster-Modus gestartet, der manche Anwender verwirrt. Per Menü „Fenster“ -> „Einzelfenster-Modus“ lässt sich das Programm auf die übliche Ansicht umschalten.

Standardmäßig speichert GIMP die Bilder im eigenen XCF-Format. Das Speichern in Standard-Formaten wie JPG oder PNG erfolgt per Menüeintrag Datei → Exportieren, nicht wie üblich per „Speichern unter“.